Ein großer Einkaufs-Rolli für den Dackel: der Dackel im Baumarkt

Hundefutter ist alle. Eine Katastrophe – und ich bin es schuld – weil die Tüte, in der ich die Dosen für das Feuchtfutter aufbewahre, sich aus mir unerklärlichen Gründen so aufgebläht hatte, dass ich der festen Meinung war, noch Futter für mindestens eine Woche in Reserve zu haben. Alles Ausreden, meint der Dackel, schaut mich strafend an und ich weiß, was dieser Blick bedeutet: komm mir bloß nicht mit Trockenfutter…

Dass die Leckerchen, die nachmittags in die Bälle oder den Wobbler gefüllt werden, nichts anderes sind als das an sich vom Dackel verschmähte Trockenfutter; dass die morgendliche Portion Dosenfutter nur für „das gute Gefühl“ ist, lasse ich ich hier unkommentiert – der Dackel kann schließlich lesen.

Manchmal (selten, aber immerhin!) setze ich auch ich mich gegen mein allwissendes und bestimmendes Krummbein durch. Und genieße dieses seltene, leise Triumphgefühl, wenn ich dann wieder abends nur auf der schmalen Sofalehne neben dem erstaunlich langen, den gesamten restlichen Platz einnehmenden Zwergdackel meinen Feierabend genieße. Gewonnen – überlistet. Jedenfalls ein bisschen. Immerhin. Ich bin auch mit kleinen Siegen zufrieden.

Dennoch: ich weiß, dass es Diskussionen und einen sehr, sehr schlecht gelaunten Mitbewohner zur Folge haben wird, wenn ebendieser entscheidet, dass das Frühstück nicht nach seinen Wünschen ausgefallen ist. Und schwer wiegt die Erkenntnis, dass ich diesen eben vierbeinigen Mitbewohner danach mitsamt seiner schlechten Laune einige Stunden alleine in der eigentlich von mir doch sehr geliebten Wohnung alleine lassen muss.

Aus Zeitgründen reicht es heute nur noch bis zum Baumarkt um die Ecke, immerhin gibt es dort auch das bevorzugte Futter der anspruchsvollen Dackeldame. Bei meinen letzten Besuchen (als ich Material für die Dackelrampe dort kaufte) zierte dort ein großes Schild die Eingangstür: Hunde verboten!

Nun gut. Mit etwas mütterlicher Überredungskunst (man könnte es auch subtile Pubertier-Erpressung nennen), erklärt sich der Nachwuchschef bereit, unseren Ausflug zu begleiten. Damit er dann mit dem Dackel vor dem Geschäft auf mich warten könnte, während ich das unbedingt notwendige Dackel-Lebenselixier besorge. Eine gerade vor dem Geschäft Pause machende Angestellte weist uns dann aber auf den extra mit einer Decke und dem Schild: „für Ihre Lieblinge“ ausgestatteten Einkaufswagen hin – das Hunde-Verbotsschild ist verschwunden: Motte darf mit ins Hundefutterparadies!

Auch wenn Einkaufswagenfahrten wohl nicht in des Dackels Lieblingsbeschäftigungsverzeichnis übernommen werden: obwohl viele Dinge luft- (und geruchsdicht) verpackt sind, gibt es doch ganz viele fremde Gerüche, denen sich die Dackelnase sehr wohlwollend widmet. Und Motte passt natürlich auf die Büchsen (und die Dose mit den Leckerchen, die dank des Nachwuchs-Chefs zufällig auch den Weg in Wagen fand) gut auf. Sie weiß genau, dass es „ihrs“ ist, da würde ich glatt drauf wetten.

 

Ein tolles Erlebnis für den Dackel – in Zukunft gehen wir gemeinsam shoppen – zumindest Hundefutter.

 

 

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