Schauspielern? Oscar gewinnen? Kann ich als Dackel auch!

And the Oscar goes to…: Dackel Lucy von der #Hotzenplotzbande !
Der Chef sagt, es gibt einen Preis für Menschen, die besonders gut schauspielern können. Warum gibt es das eigentlich nicht für uns Hunde…? Ich, Dackel Lucy vom Hotzenplotz, behaupte, meine Fähigkeiten als Schauspieler sind ebenfalls reif für mindestens einen Oscar! Ich würde auch auf diese komische Statue verzichten; ich wäre mit einem großen Sack Leckerchen zufrieden 🙂
Im letzten Blogbeitrag habe ich über mein absolutes Gehör berichtet. Nun kommt noch mein schauspielerisches Können hinzu – ich denke, ich werde von meinem Personal wirklich nicht ausreichend gewürdigt.

Obwohl ich doch echt überzeugend bin, finde ich. Beispiele? Gerne:

Die plötzliche Müdigkeit vor der letzten Gassi-Runde abends

Dackel, müde, liegt auf der Fußmatte. Anziehen des Geschirrs ist auch nur im Liegen möglich. Diva.
Die letzte Pippi-Runde abends. Muss das denn wirklich sein…? Ich bin sooo müde, kann noch nicht mal mehr stehen.
Spoiler: ich musste trotzdem raus.

Explodierende Kartons greifen mich immer wieder an…

Dackel im Körbchen inmitten von vielen Schnippseln, die vermutlich aus einem geschredderten Karton resultieren. Schaut unschuldig.
Nee, das kann ich echt nicht erklären, wo die Schnipsel herkommen und wer dieses Chaos veranstaltet hat. Vermutlich ist der Karton einfach explodiert. Zum Glück ist mir nix passiert. Freut dich das…?

Wälzen in für dich nicht so wohlriechenden Dingen? Würde ich nie tun. Dann müsste ich ja duschen. Never.

Dackel wälzt sich in nicht sichtbaren (aber später riechbaren) Dingen und schaut danach unschuldig in die Kamera.
Ich soll mich in etwas für dich nicht gut riechendem gewälzt haben? Das würde ich doch nie tun. Wie kommst du darauf…?

Müde? Ich? Niemals.

Dackel Lucy sitzt auf dem Schoß meines fast 90jährigen Vaters mit genussvoll geschlossenen Augen. Absolutes Vertrauen.
Müde? Ich? Natürlich nicht! Niemals!

Du gehst? Warum? Wohin? Ich muss doch wohl nicht etwa hierbleiben…?

Dackel Lucy macht Männchen an einem Gatter und schaut mit furchtbar traurigem Dackelblick in die Kamera. Sie übertreibt.
Darf ich auf deinen Arm? Ich bin hier ganz alleine. Und du bist einfach ohne mich in diesen kleinen Raum gegangen. Ich bin so einsam… (Anmerkung des Chefs: wir waren auf dem Dackel-Familientreffen mit gut 30 anderen Dackeln aus Lucys Familie. Lucy hatte großen Spaß und war permanent ohne mich unterwegs, bis ich mal „wohin“ musste. Sie hat mich die ganze Zeit ignoriert – bis zu dem Moment, als ich für ein paar Minuten den Platz verließ…)

Sonne? Sonne!

Dackel Lucy sitzt auf einem an sich verbotenen Gartenstuhl und genießt die Frühlingssonne. Auf dem Balkon selbst ist noch keine Sonne, nur auf dem Stuhl. Daher missachtet sie das Verbot, auf den Stuhl zu springen und schaut verständnisheischend in die Kamera.
Ja, ich weiß, ich soll nicht auf die Stühle auf dem Balkon springen. Aber nur hier ist Sonne. Sieh in diese großen, braunen Augen. Siehst du die Sehnsucht nach Wärme? Möchtest du wirklich, dass ich armer Dackel ein Schattendasein fristen muss…?

Das absolute Gehör eines Dackels

Entspannt auf dem Rücken schlafender Dackel auf dem Sofa

Der Chef behauptet schon immer, ich könne sehr gut hören, nur das mit dem Gehorchen sei noch ausbaufähig… Ich finde diese Behauptung ja ganz schön frech. Eigentlich gebe ich mir doch Mühe, seine Wünsche häufig zu erfüllen – zumindest, wenn sie in etwa in meinen Plan passen. Erleichtert einfach das Zusammenleben enorm, habe ich festgestellt. Der Chef ist dann wesentlich entspannter – und offener für mögliche Leckerchenforderungen. Apropos Leckerchen: der Chef hat neulich festgestellt, dass ich, Dackel Lucy, offenbar das absolute Gehör habe.

Dackelschlaf ist sehr wichtig

Auch, wenn ich meinem wichtigen Schönheitsschlaf fröne, habe ich natürlich immer eine Antenne auf Empfang. Bei meinem Personal weiß man nie, ob, wann und wobei dringend ein Dackel gebraucht werden könnte. Allerdings muss ich meinen Schlaf ja nicht für Nichtigkeiten unterbrechen. Daher habe ich natürlich mein Gehör geschult, mich nur für wirklich wichtige Dinge zu wecken. Und was soll ich sagen: ich bin natürlich mittlerweile perfekt im Erkennen Dackel-relevanter Geräusche.

Beispiele? Gerne: Kühlschrank, Zwiebeln oder Gurke?

Ich liege entspannt auf meinem Sofa unter meiner Kuscheldecke und schnarche gemütlich vor mich hin. Jemand vom Personal öffnet den Kühlschrank. Natürlich höre ich das, ich bin ja aufmerksam – trotz meines Schlafbedürfnisses. Das eine schließt das andere nicht aus – zumindest nicht bei einem Dackel! Von vielen Dingen aus diesem Kühlschrank bekomme ich eh nichts ab, das weiß ich aus jahrelanger Erfahrung. Aber natürlich höre ich sofort, wenn sich der Junior-Chef einen Joghurt herausnimmt. Da ich die Becher oft ausschlecken darf, gehen meine Antennen dann sicherheitshalber mal auf Empfang. Aufstehen und meine warme Kuschelhöhle verlassen werde ich natürlich erst, wenn ich höre, das der Becher fast leer ist. Dann erst postiere ich mich strategisch günstig und setze den erprobten Dackelblick auf, um meinen Anspruch auf das Ausschlecken des Bechers anzumelden.

Schneidebretter sind allerdings viel wichtiger

Sollte ich allerdings hören, dass sich jemand ein Schneidebrett nimmt, bin ich sofort sehr aufmerksam, verlasse aber meine Kuschelhöhle zunächst noch nicht. Oft werden komische Sachen wie Zwiebeln, Ingwer oder Salat geschnitten und es fällt dann auch schon mal was runter. Diese Dinge kann das Personal dann gerne auch selbst wieder aufheben. Salat ohne Dressing – bäh. Der klebt dann auch noch fies am Gaumen: nö. Und der Rest riecht gut – schmeckt aber nicht: für euch getestet. Sollte allerdings Gurke, Paprika oder Apfel geschnitten werden: bin ich auf der Stelle da. Aus der Decke wühlen und mich vor dem Personal in strategisch wichtige und unübersehbare Position bringen: eine einzige fließende Bewegung. Und den Unterschied im Schneidegeräusch höre ich auch durch die vielen Schichten meiner Kuscheldecke.

Das Rascheln verschiedener Tüten

Auch hier bin ich natürlich Experte. Chipstüten interessieren mich nicht – da bekomme ich eh nie etwas ab und habe meine Bekehrungsversuche eingestellt. Das Rascheln von Leckerchentüten oder Futterbeuteln dagegen erkenne ich auch aus großer Entfernung!

Es lohnt sich, liebe Dackelkollegen, ein wenig Zeit in das (Kennen-)Lernen der unterschiedlichen Geräusche zu investieren. Ihr erspart euch unnötige Kraftverschwendung oder sinnlose Schlafunterbrechungen – und ihr seid parat, wenn es sich lohnt. Mein Hundefreund macht sich das Leben anstrengender als es sein müsste und springt jedes mal auf, wenn die Kühlschranktür klappt. Mindestens in der Hälfte der Kontrollen ist er erfolglos. Meine Erfolgsquote im Abstauben von schmackhaften „aus Versehen oder mit Absicht“ heruntergefallenen Dingen liegt bei mindestens 90%.

Wie der Chef sagt: ich habe das absolute Dackel-Gehör.

Auf leisen Pfoten (ohne Klackern von Hundekrallen)

Dackel versteckt den Kopf hinter einem Kissen

Auf leisen Pfoten können nicht nur Katzen schleichen. Auch wir Dackel sind durchaus in der Lage, uns lautlos (ohne das charakteristische Klackern der Hundekrallen) fortzubewegen, wenn es die Situation erfordert! Wie wir das machen, wird natürlich nicht verraten – die Krummbeine unter uns wissen selbstverständlich, wie es geht. Und die Zweibeiner müssen das nicht wissen.

Es ist natürlich so, dass wir Hunde unsere Krallen nicht aktiv einziehen können wie eine Katze. Gerade, wenn in der heimischen Wohnung kein Teppich, sondern Parkett, Fliesen oder Laminat verlegt sind, kann das Personal häufig am Klackern der Hundekrallen hören, wo wir uns gerade befinden. Und da können die Krallen noch so kurz sein.

Der Chef behauptet ja standhaft, er könne sogar hören, wenn ich außer Sichtweite gerade etwas täte, was eigentlich nicht so richtig erlaubt sei (auf einen Stuhl springen, um den Esstisch zu inspizieren, z.B.). Ich glaube ja eher, er fantasiert sich da etwas zusammen, um seine eingebildete Rolle als Rudeloberhaupt zu untermauern. Nebenbei: bis er in der Küche ist, bin ich längst wieder vom Tisch runter – und solange er mir nichts nachweisen kann, ist es auch nicht passiert. Zum Beispiel bei diesem Kuchen: der Chef behauptet, da seien eindeutig Zahnspuren zu erkennen. Mag ja sein. Aber müssen die dann zwingend von mir sein? Immer diese Unterstellungen. An diesem Tag war mir übrigens zufällig kurz darauf furchtbar schlecht. Der Junior-Chef, der an diesem Tag Geburtstag hatte, war auch mächtig schlecht gelaunt. War ein echt komischer Tag – Zufälle gibts…

Halber Kuchen mit Dackel-Zahnspuren
(Halber) Kuchen mit Zahnspuren

Wie ihr wisst, ist die Erziehung des Personals eine Lebensaufgabe für einen Dackel. Taktikänderungen und Anpassungen gehören da für uns Dackel zum Alltag. Nachdem ich also irgendwann den Eindruck hatte, dass die Durchsetzung meiner Unschuld für mich immer schwieriger wurde, habe ich meine Taktik geändert. Ich schleiche jetzt auf leisen Pfoten, wenn ich ein wichtiges Projekt verfolge, bei dem ich auf keinen Fall von meinen Menschen gestört werden möchte. Erforderte ein wenig Übung, aber nun kann ich völlig unbemerkt in das Zimmer des Senior-Chefs schleichen, um in Ruhe den dortigen Papierkorb zu inspizieren. Als nächstes werde ich das Problem lösen, dass Papier leider immer Geräusche macht, wenn es mit Wonne von einem Dackel zu Konfetti verarbeitet wird. Da nutzt es auch nichts, dass ich auf leisen Pfoten geschlichen bin. Wenn der Chef dann kommt, hilft nur noch der Dackelblick.

(Davon gibt es leider kein aktuelles Foto – der Chef schimpft dann oft und hat das Fotodingens nicht griffbereit. Das hier ist eines der Lieblingsbilder des Chefs und für ihn der Inbegriff vom „Dackelblick“):

Dackelwelpe mit Dackelblick
Dackelblick in Vollendung