Hunde-Namen – ist mir doch egal, wie ich heiße…

Hunde haben manchmal seltsame Namen, murmelte der Chef heute –  ganz ehrlich, liebe Vierbeiner-Kollegen, ist euch das schon mal aufgefallen…? Und wenn ja, hat es Euch interessiert…?
Der Chef sagt oft: Alles, was bei den Kindern nicht geht, wird am Vierbeiner ausgelebt…


Ich mache meinem Namen offenbar alle Ehre – ich schwirre gerne herum wie eine Motte. Der Chef sagte irgendwann mal, dass er eines seiner Kinder früher auch oft mit diesem Kosenamen rief – und dass dieses Wort ihm als Erstes in den Sinn gekommen sei, als er mich erstmals sah – obwohl ich es doch seltsam finde, eine Motte mit Hunden zu vergleichen.

Namen sind Schall und Rauch. Der Charakter ist das, was wirklich zählt. Schließlich: ändert die Namensgebung was an mir…?

Gut, ich habe mir sagen lassen, dass junge Hunde aus einem Wurf (zumindest bei Züchtern) bei der Namensgebung gewissen Regeln  (die Anfangsbuchstaben sind entscheidend…) unterliegen: finde acht Namen, die mit einem „Q“ beginnen…. Eine Herausforderung für die Zweibeiner.
Selbst bei Würfen von Aus-Versehen-Züchtern, die nicht dieser Doktrin unterworfen sind, kommen teilweise seltsame Kreationen zustande. Gut – mehrere Kurze zu benennen: das ist nicht einfach – Charaktereigenschaften kann man ja so frisch noch nicht immer erkennen…

Der Chef erzählte mir, dass er früher mal (ganz kurz) überlegte, einem potentiellen neuen vierbeinigen Fmilienmitglied  vielleicht den Namen „Kühlschrank“ zu geben. Alternativ auch „Lauf weg“.  Fand er wohl witzig.
Mir persönlich ist das ja relativ egal – ich gewöhne mich an jeden Namen. Aber der Chef hat auf seinen Horizont bezogen Recht – manchmal klingt es wohl in Menschenohren wirklich seltsam, wie die Kumpels so heißen…

Ich zum Beispiel hieß ursprünglich „Goldi“. Ich bin ein schwarzer Dackel mit recht dezenten roten Abzeichen…. Aber vielleicht sah ich als Welpe anders aus – ich selbst weiß es nicht und der Chef kannte mich da ja noch nicht. An meinen „neuen“ Namen habe ich mich sehr schnell gewöhnt – ich höre oft darauf –  oder auch nicht, wie es (mir) gerade passt – als Dackel bin und bleibe ich da ja völlig unkompliziert.

Außerdem heiße ich je nach Tageszeit, Laune der Zweibeiner oder akut gewünschten Aktionen anders: die Palette reicht von „Dackel“ über „Schneckchen“ oder „Hund“ bis hin zu „Motte“, „Lass das“ oder „hiiieeer“… Warum also sollte ich mich über einen Namen erregen…?

Der Chef hatte lange Zeit ein Islandpferd. Unter den Haltern dieser besonderen Pferderasse ist es Usus, die Pferde mit fremdklingenden und mit für Unwissende unaussprechlichen Namen zu beglücken. Den Pferden ist es egal, habe ich gemerkt. Sie hören mehr oder weniger auf ihren Namen, egal, wie er ausgesprochen wird – fast so wie wir Dackel.

Die Quintessenz aus meiner Meinung: völlig egal, wie ihr Vierbeiner heißt: Parallelen zu irgendwelchen ursprünglichen Bedeutungen in der Menschensprache werden eh nur die angeblich allwissenden Zweibeiner ziehen. Und über die entsprechende Schreibweise regen sich ebenfalls nur die Zweibeiner auf. Ihr Hunde werdet mich verstehen: Eure Namen sind nicht viel mehr als eine Verlockung, auf eine Bitte mit einem Blick oder gar einer Handlung zu folgen. Und wenn dieses Wort in Menschenohren auch lustig klingen mag: für Euch wird es irgendwann und irgendwie zu Euch zugehörig – und damit wichtig – die eigentliche Bedeutung in der Sprache der Dosenöffner ist für uns Hunde doch völlig egal.

Und, ganz ehrlich: ich habe noch keinen Hund erlebt, der sich über seinen Namen echauffiert hat. Für uns Vierbeiner gibt es schließlich wesentlich wichtigere Dinge.

Oder…?

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