Auch Hunde brauchen mal Urlaub! Im Urlaub ist meist alles anders, manchmal aber sogar ein bisschen besser als zu Hause, finde ich. Am allerwichtigsten ist: wenn Dackel Urlaub machen, hat der Chef komischerweise und zum Glück auch immer arbeitsfrei. Ich als Hund finde, dass das ein seltsamer, aber überaus positiver Zufall ist. Denn wenn der Chef frei hat, bedeutet das für mich: das Personal hat viel, viel Zeit für mich und bespaßt mich nicht nur den ganzen Tag, oft ändert sich auch unsere Umgebung. Besonders toll: wenn es im Urlaub mit Hund nach Holland ans Meer und an den Strand geht. Auch, wenn es nur ganz kurz ist.
Kurztrips ans Meer sind auch Urlaub
Letzte Woche, der Chef hatte ganz offiziell frei, hatte eine Freundin des Chefs Geburtstag. Meine Lieblingsmenschenfreundin (sie hat übrigens auch einen tollen, wenn auch sehr großen Hund: meine beste Freundin Jasna), war allerdings nicht hier, sondern in den Niederlanden auf einem Campingplatz: De Schelp (das ist ein Affiliate-Link. Wenn ihr über diesen Link bucht, bekommt der Chef eine Provision dafür. Euch entstehen keine zusätzlichen Kosten!) zwischen Domburg und Westkapelle am Meer in Zeeland. Ich empfehle den Campingplatz auf jeden Fall: klein, übersichtlich, sehr sauber, super-nette Betreiber und: direkter Strandzugang, nur einmal über die Straße!
Der Chef entschied ganz kurzfristig, dass wir sie (unsere zwei- und vierbeinigen Freundinnen) dort besuchen und in ihren Geburtstag rein feiern. Also packte der Chef das Nötigste (mich, mein Futter, meine Kuscheldecke und noch ein paar andere, unwichtige Kleinigkeiten wie Kleidung) zusammen und wir fuhren nach Westen, Richtung Holland und Meer. Was soll ich sagen: eine andere Welt. Kannte ich natürlich – wir waren ja schon zum „richtigen“ Urlaub ein paarmal am Meer. Trotzdem war diesmal alles anders: wir waren nämlich nicht in einem Ferienhaus oder Hotel, sondern auf einem Campingplatz.
Nur durch eine Straße und den Dünen vom Meer und dem schier endlosen Sandstrand getrennt
Campingplatz, das bedeutete für mich: Menschen, bei denen ich nicht wusste, ob sie nun zu meinem – temporär erweiterten – Rudel gehörten oder nicht. Hunde gabs da auch, aber die interessieren mich ja nicht so. Hunde müssen auf sich selbst aufpassen, Menschen erkenne ich diese Fähigkeit nicht zu. Weiß ich doch, dass zum Beispiel mein menschliches Rudel ohne meine mehr oder weniger subtilen Überlebenshinweise und meine Wachsamkeit sehr oft ins Verderben rennen würde.
Ist übrigens auch ein Grund, warum ich von Zeit zu Zeit echt urlaubsreif bin. Ich vergesse dabei allerdings immer, dass Urlaub für mich ja auch Stress bedeutet. Zu Hause kenne ich das Gefahrenpotential – im Urlaub ist alles fremd und neu. Oft vergesse ich im Urlaub, dass eine Türklingel (die sich anders anhört, als meine Klingel zu Hause) potentielle Bedrohungen ankündigt. Und gerade, wenn ich mich an das Geräusch gewöhnt habe, die Verbindung hergestellt habe und pflichtbewusst einen möglichen Eindringling ankündige (hier wacht ein Dackel!), fahren wir wieder nach Hause. Ärgerlich. Ich schweife ab.
Türklingeln gibt es hier nicht. Zäune auch nicht. Woher sollte ich wissen, wie weit mein Revier hier geht? Zum Glück hatte ich meine große Hunde-Freundin Jasna bei mir. Die kannte sich aus, ist sie doch oft mit ihrem Personal auf diesem Campingplatz am Meer.

Ein bisschen beneide ich sie – denn dort ist es einfach fantastisch. Schnell hab ich gelernt, dass nicht alle Zweibeiner auf dem Grundstück zu meinem Rudel gehören (und deshalb auch nicht von mir beschützt werden müssen). Und, dass ich dort halt immer an der Leine bleiben musste. Bei einem Blitzstart, bei dem ich mich mit meinen ganzen 6 Kilo in Laufleine und Geschirr warf, gab das Geschirr nach und ich hatte für ungefähr 5 Sekunden das Gefühl absoluter Freiheit. Leider war ich darüber so überrascht, dass ich stehenblieb – und der Chef mich gemeinerweise in diesem Moment, in dem ich kurz überlegte, wohin ich als erstes laufe, einfach unter seinen Arm klemmte.
Meerwasser schmeckt nicht
Nun gut. Jasna kannte sich, wie gesagt, aus und zeigte mir, wie man auch an der Leine dort echt Spaß haben kann (in Holland dürfen Hunde an den meisten Stränden auch in der Hauptsaison an den Strand, es gibt meist nur Einschränkungen mit Leinenpflicht tagsüber. Und in den Niederlanden gibt es endlose Sandstrände – ein Paradies für uns Hunde!). Nur einmal kurz über die Straße – und schon stand ich in diesem Paradies. Sand, kilometerweit in beide Richtungen. Buddelmöglichkeiten ohne Ende! Wasser zum Füße kühlen! Jasnas Enthusiasmus, einem geworfenen Ball in Endlosschleife ins Meer zu folgen, konnte ich nicht teilen. Ich knabberte stattdessen lieber an den vielen köstlich salzigen Dingen, die am Strand herumlagen: Muscheln, Seetang, leicht angemoderte Reste von Irgendwas, undefinierbares, aber trotzdem köstliches Zeugs.

Übrigens: Meerwasser (nicht nur im Urlaub) sieht wie Wasser aus, ist genauso nass wie Wasser – aber es ist gemeinerweise super-salzig und damit echt ungenießbar. Änderte sich auch nicht, egal, wie oft ich es probierte. Irgendwas ist ja immer. Selbst im Urlaub.
Ein aufregender Urlaubstag an Strand und Meer = müder Hund
Mit meinen kurzen Beinen ist es übrigens recht anstrengend, durch tiefen Sand zu hopsen. Macht aber riesig Spaß! Da ich ja mit Wasser „von unten“ keine Probleme hab (nur Regen, also Wasser „von oben“, ist für Dackel bekannterweise lebensbedrohend), bin ich auch leichtsinnig in die teilweise echt großen Pfützen am Strand gelaufen (die nennt man übrigens Priele, darin sammelt sich bei Ebbe Wasser aus dem Meer). Dass die so hintertückisch sind und manchmal ganz plötzlich menschenknietief waren, so dass ich unterging, fand ich echt gemein. Jasna lief neben mir locker trabend – und ich kämpfte mich mit allen Pfoten paddelnd an den Rand der Pfütze… Unfair. Zum Glück gibt es dazu keine Videobeweise!
Deshalb, und natürlich nur deshalb, war ich gegen Abend sehr, sehr müde. So müde, dass ich mich, ohne zu meckern, vor dem Häuschen, in dem der Chef ab und zu für kurze Zeit verschwand und wo ich nicht mitdurfte, einfach in mein Schicksal ergeben hinsetzte und still und ergeben auf ihn wartete. Völlig ohne Theater und ohne Energie in mich-aufregen zu verschwenden. Er kam zum Glück auch ohne meine Unterstützung von ganz alleine wieder raus.

Meeresluft macht müde
Als es langsam auf meine Schlafenszeit hinging, war ich sehr dankbar, dass der Chef mir meine (unsere?) Liege mit einem Schlafsack, dem nach Chef duftenden Kopfkissen und meiner Kuscheldecke zeigte. Ich rollte mich ein und war wohl ziemlich schnell so tief eingeschlafen, dass ich noch nicht mal mehr auf die Geräusche aus den anderen Wohnwagen in der Umgebung reagieren mochte. Sollte sich doch jemand anderes um die Verteidigung kümmern. Leider habe ich so auch die Geburtstagsfeierlichkeiten zu später Stunde verpasst. Aber gut, Menschenpartys fand ich noch nie so spannend, als dass ich dafür meinen lebensnotwendigen Schlaf unterbrochen hätte. War wohl auch eher unspektakulär für Dackel, wie der Chef mir am nächsten Morgen erzählte. Da war es echt wichtiger, mir meinen Platz im Schlafsack und auf dem Menschenkopfkissen zu sichern.
Hat mich übrigens einiges an Energie gekostet, das Kopfkissen in Richtung Fußteil des Schlafsacks zu ziehen. Und die Anstrengung war völlig umsonst, denn der Chef zwang mich mitten in der Nacht nochmal zum Pippimachen auf die Dünen – und als wir zurückkamen, zerstörte er mein schönes Nest, indem er sich das Kissen unter seinen eigenen Kopf schob. Daran muss ich wohl noch arbeiten. Es hört nie auf.
Die Rückfahrt nach unserem kurzen Urlaub am Meer fand ich übrigens kurz und ereignislos. Könnte daran gelegen haben, dass ich sie komplett verschlafen habe. Wie gut, dass wir nicht so oft in den Urlaub fahren – ist zwar spannend, aber auch echt anstrengend, finde ich.
Mehr Inspiration für Urlaub mit Hund?
Falls ihr mehr Inspiration für Urlaub mit Hund sucht: Wir (die Dackel Motte und ich) haben schon ein paar Unterkünfte getestet! Wir waren in der Steiermark, an der Nordsee, in der Eifel, in Südfrankreich…
Der Campingplatz De Schelp (Affiliate-Link) bietet seit diesem Jahr übrigens auch ein Appartement für zwei Personen (und Hund) an. Der Chef und ich werden es nächstes Jahr testen – wenn wir wieder zur Geburtstagsfeier und Urlaub mit Hund nach Holland ans Meer fahren.