Kleiner Dackel, kleines Geld…?

Das leidige Thema Geld…
Gerade bei den Vierbeinern (und seien sie noch so klein) ein oft unterschätzter Kostenfaktor. Ich spreche aus Erfahrung…

Wer mit dem Gedanken spielt, einen Hund in die Familie aufzunehmen, macht sich natürlich auch Gedanken über die finanzielle Seite. Oftmals enden diese Gedanken allerdings bei den Kosten für den Kauf des Vierbeiners, den zunächst unüberschaubar wachsenden (weil oft dem Kaufrausch geschuldeten ) Kosten für die Anschaffung des – unbedingt nötigen – Zubehörs, den erwarteten monatlichen Ausgaben für Futter und bei verantwortungsvollen zukünftigen Hundeeltern der Hundesteuer und hoffentlich auch der Haftpflichtversicherung. Die Tierarztkosten werden (aus eigener Erfahrung) häufig „gutgedacht“. Wir sind ja Optimisten. Dackel gehören (körperlich) zu den kleinen Hunden – auch wenn sie natürlich im übertragenen Sinne riesig sind: vom Herzen, vom Mut und vor allem vom Dickschädel her.

Aber was kostet so ein kleiner, süßer, schelmisch blickender Dackel eigentlich im Laufe der Zeit…? Außer viel Zeit, Aufmerksamkeit (und manchmal einer nicht zu unterschätzenden Anzahl an Nerven…)?

Ich habe mir ein paar Gedanken zu einigen Punkten gemacht – erhebe aber natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit. Vielleicht können meine Gedanken aber einen Überblick geben.

Ich selbst bin ein Mensch, der immer an das Gute glaubt. Als Motte mich fand, lief mein Leben gerade sehr gut. Wir lebten in einem Haus mit großem Garten, mein Teilzeit-Job erlaubte mir viel freie Zeit und ich wähnte mich in finanzieller Sicherheit. Geld (oder besser: fehlendes Geld) war daher das letzte, an was ich dachte, als ich Motte das erste Mal sah und wusste, dass mich mein Hund gefunden hatte. Heute sage ich, dass ich damals vielleicht etwas blauäugig war. Mit Motte hielt ein junger, gesunder Hund Einzug in unser Leben.

Auch wenn ein Hund für viele Menschen „nur“ ein Tier ist: unser Dackel ist ein vollwertiges Familienmitglied – in meinem Fall würde ich sogar sagen: Motte ist mein drittes Kind. Mit allen Bedürfnissen, die dazugehören: sie verlangt ihre Zeit und Aufmerksamkeit, sie braucht eine ordentliche Ernährung (auch wenn meine Meinung und die des Dackels bezüglich „ordentlich“ hier oft auseinandergehen) und sie braucht natürlich auch medizinische Betreuung. All das konnte ich damals wunderbar darstellen und blickte nicht über den Tellerrand hinweg. Wollte ich auch nicht, ich bin ja Optimist. Einige Jahre lang ging meine Rechnung auch auf. Dann kam allerdings der erste einschneidende Schnitt in meiner rosaroten Zukunftsplanung. Scheidung, Hausverkauf, finanzielle Engpässe, Zeitmangel durch die plötzlich nötige Ausweitung der Arbeitszeiten, Wohnungssuche. Natürlich bekamen wir alles irgendwie hin. Nicht mehr so einfach und unbeschwert, aber es lief alles. Dackel sind trotz der oft nachgesagten Dickköpfigkeit sehr sensibel, Motte stellte sich auf mich und meinen Stress ein und steckte zurück. Sie war für mich da, wann immer ich eine (nun eben sehr kleine) Schulter zum Anlehnen brauchte. Selbst ihre sonst permanent praktizierte Erziehungsarbeit schraubte sie zurück. Und das, obwohl sie in dieser Zeit mit mir doch recht leichtes Spiel gehabt hätte. Wahrscheinlich machte es ihr ohne meine Gegenwehr einfach keinen Spaß. Diese Phase überstanden wir als Team wirklich gut (mittlerweile hat sich alles wieder eingespielt – und Motte holt an Erziehung nach, was sie in dieser Zeit als menschliche Fehlleistung offenbar nur toleriert hat). Die Kosten für den Dackel fielen für mich unter den allgemeinen Familien-Lebensunterhalt. Und waren damals in meinen Augen für einen kleinen Hund ja auch überschaubar. Allerdings habe ich mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht, wie hoch die monatlichen Ausgaben eigentlich sind.

Grund genug, einmal zu beleuchten, was so ein kleiner Hund eigentlich kostet.
Die reinen „Kaufkosten“ eines Dackels können sehr stark variieren (theoretisch ist von null bis über 1.000,- EUR alles möglich) und fallen einmalig an, daher habe ich diese Kosten außen vor gelassen.

Die Zahlen

Interessant ist die monatliche Betrachtung (auf Basis meiner Erfahrungen):

  • Futter (inkl. Leckerchen) ca. 25-30,- EUR
  • Steuer ca. 10,- EUR
  • Haftpflicht ca. 5,- EUR
  • Sonstiges (Spielzeug, Leckereien oder ein neues Halsband außer der Reihe) 10,- EUR
  • Tierarzt (heruntergerechnet auf den Monat) ca. 10,- EUR

Macht zusammen eine Summe von ungefähr 60,- EUR pro Monat. Überschaubar. Motte war lange ein sehr tierarztkostenfreundlicher Hund, die einzigen Kosten, die sie hier verursachte, waren die für Impfungen und Wurmkuren (oder ab und zu mal Igel-Stacheln aus dem Maul entfernen).
Ausgaben für Hundeschule oder Mitgliedschaft in Vereinen habe ich außen vor gelassen, da diese doch sehr stark variieren können, nicht immer oder dauerhaft anfallen – und auch die übrigen Kosten sind selbstverständlich sehr variabel und können lediglich einen Anhaltspunkt auf Basis meiner Erfahrungen darstellen.

Viele Dackel werden ( für mich: zum Glück) oft sehr alt, 13 bis über 16 Jahre sind keine Seltenheit. Nach 15 Jahren summieren sich allein die oben genannten monatlichen Kosten auf über 10.000,- EUR. Natürlich kein Vergleich zu der Freude und Erfüllung, die ein Dackel im Gegenzug gibt. Aber auch auf die lange Zeitspanne hin betrachtet dennoch eine beeindruckende Zahl, finde ich.

Und dann kam der nächste Einschnitt in unserem Leben. Der Bandscheibenvorfall. Ein Dackel-Risiko, das zwar immer subtil wie ein Damoklesschwert über mir schwebte, das ich aber bisher erfolgreich verdrängt hatte. Neben der emotionalen Belastung kam plötzlich die große Sorge der Kosten. Ich hatte keine Reserven – aber einen Berg von Ausgaben vor Augen. Und dies war der Punkt, an dem ich zum ersten Mal wirklich Bauchweh bekam. Selbstverständlich wollte ich für meinen Herzenshund alles tun: Tierarzt, OP, Physio. Und hatte nun ein echtes, finanzielles Problem. Die Suche bei Tante Google spuckte irre Zahlen im vierstelligen Bereich aus. So viel Geld, das ich nicht hatte. Ich bekam zum Glück Unterstützung von meiner Familie. So konnte ich Motte operieren lassen und auch eine Zeitlang nach der OP die Physiotherapie bezahlen. Allein die OP, der Tierarzt (Untersuchungen, Medikamente, CT) und die Nachsorge kosteten weit über 2.500,- EUR. Und mit der Operation war es ja nicht getan. Da Motte einer der wenigen „Fälle“ war, in denen die OP zwar Schmerzfreiheit brachte, aber die Lähmung im Hinterteil nicht behob, drehte sich die Kostenspirale weiter. Der Rolli wurde angeschafft, die Wohnung mit Laufbahnen aus augenfeindlichem grünen Teppich ausgelegt, Windeln, Pinkelunterlagen und Desinfektionsspray addierten sich zu den bisherigen monatlichen Kosten. Von den nun leider regelmäßigen Besuchen beim Tierarzt und den Medikamenten mal ganz abgesehen. Mein Hund ist vergoldet. Keine Frage, Motte ist jeden Cent wert. Sie gibt mir so viel zurück. Nach fast zwei Jahren als von der Schulmedizin als „hoffnungsloser Fall“ abgestempelter Dackel, strampelt sie sich Schritt für Schritt zurück ins Leben. Sie läuft wieder ein wenig, kann ihre Blase zum Teil wieder kontrollieren, ist vor allem schmerzfrei und wieder ein Ausbund an Lebensfreude. Ich sage es oft und sehr gerne:

Die Welt braucht mehr Menschen, die so stark und lebeninterressiert sind wie unser Dackel.

Und so machte ich mir Gedanken über ein Thema, das für mich vorher nie eins war: eine Krankenversicherung für den Hund.
Wenn ich krank bin, gehe ich zum Arzt. Wenn meine Kinder krank sind, gehe ich mit ihnen zum Arzt. Über Kosten denke ich hier nicht groß nach, wir sind ja krankenversichert. Beim Hund ist dies anders. Ein Hund ist trotz aller Vermenschlichung ein Tier. Dennoch erreicht dieses Tier (zumindest bei uns) einen Status, den es einem Menschen nahezu gleichstellt. Wir hatten Glück. Glück, dass es neben mir Menschen gab, die meiner Motte ein schmerzfreies Weiterleben ermöglichen wollten.
Jeder Mensch ist anders, manche sind risikobereit, manche sind finanziell unabhängig und in der Lage, unerwarteten Ereignissen gelassen gegenüber zu treten. Manche Menschen sind emotional von ihrem Tier so unabhängig, dass sie weitere Kosten durch eine Beendigung des Tierlebens vermeiden.
Und manche Menschen sind wie ich: optimistisch und blauäugig („ist in den letzten zwanzig Jahren nicht passiert, wird auch jetzt nicht eintreffen“ und natürlich: „alles wird gut.“).

Nun bekommt zum Glück nicht jeder Dackel einen Bandscheibenvorfall. Dafür aber vielleicht eine andere, behandlungsintensive Krankheit…

Für mich selbst wird es wegen Mottes Vorerkrankung und ihres Alters schwierig, nun noch einen Versicherungsschutz zu bekommen. Da ich in meinem Leben nicht mehr ohne Dackel sein werde, wird das Thema für mich als gebranntes Kind allerdings in Zukunft immer mit bedacht werden.

Leben ist Risiko.



Wir sind alle verschieden, leben in unterschiedlichen Verhältnissen. Unsere Hunde bekommen unterschiedliches Futter, verschiedene (unbedingt nötige) Ausstattungen wie Körbchen, Halsbänder oder Spielzeug. Diese Kosten können wir zu einem gewissen Maß auch beeinflussen. Aber es gibt auch Faktoren, die eben „Lebensrisiko“ sind. Kann ich mir einen Hundesitter leisten, wenn ich plötzlich in Zeitnot gerate? Was ist, wenn mein Hund ernsthaft erkrankt? Was passiert, wenn sich meine persönlichen Umstände gravierend ändern?

Ich kann und will nicht alle Eventualitäten berücksichtigen. Leben ist nunmal Risiko. Aber ich kann ein wenig planen und vorausschauen – und, wenn ich die Verantwortung für ein Krummbein übernehme, muss ich das auch für meinen Dackel tun.

Dieser Beitrag ist ein wenig ernster als die bisherigen – aber es geht hier auch um ein Thema, das mir selbst am Herzen liegt. Mir ist wichtig, dass Du, wenn Du über einen Hund (einen Dackel!) als Begleiter nachdenkst oder sogar schon einen vierbeinigen Freund als weiteres Familienmitglied füttern darfst, über das grundsätzlich unangenehme Thema „Kosten“ nachdenkst.

Vorher.

Mottes Empfehlung: faire Tarife und gute Leistungen (und ein wenig finanzielle Unterstüzung für Krummebeine.de) 

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7 Antworten auf „Kleiner Dackel, kleines Geld…?“

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