Der Dackel ist magen-darmkrank… Und niemand weiß, warum.

Urlaub! Triggert euch das Wort auch so wie mich? Ich, als der einzig wahre Dackel in diesem Haushalt, erfahre ja irgendwie immer als Letzte davon, wenn es mal wieder in den Urlaub geht und die tägliche Routine mit Spaßgarantie für Dackel damit unterbrochen wird . Ein Mitspracherecht habe ich irgendwie sowieso nie – unfair eigentlich. Bisher war es aber immer so, dass ich mit der Wahl des Ziels im Nachhinein dann doch recht einverstanden war. Ich glaube, meine Wenigkeit spielt bei der Wahl des Urlaubsdomizils doch immer eine ziemlich wichtige Rolle bei meinem Personal. Zumindest bei Chef. Die Junior-Chefs sind auch schon mal alleine unterwegs – aber solange der Chef bei mir ist, ist zumindest ein Teil meiner Welt in Ordnung!

Kein schönes Jahr für uns bis jetzt

Dackel liegt entspannt auf der Sofalehne

Der Chef hatte zugegebenermaßen ein anstrengendes Jahr bis jetzt, eine Hirnblutung, die er nicht eingeplant hatte (hätte er ja mal berücksichtigen können!), hat zusätzlich zu diesem blöden Virus, das die Zweibeiner schon so lange beschäftigt, die ganze Jahresplanung durcheinander geworfen. Und, ganz schlimm: nicht nur die Urlaubsplanung wurde über den Haufen geworfen, sondern dieser unvorhergesehene Vorfall hat auch dafür gesorgt, dass ich ganz lange ohne den Chef sein musste! Nun geht es ihm wieder gut und er musste nun sehr viel Resturlaub verplanen. Das wiederum fand ich gut: denn ich war natürlich essentieller Bestandteil der Planung! Ich sah es allerdings nicht ein, dass der Chef der Einzige sein sollte, der durch diese Erkrankung nach Aufmerksamkeit hascht. Seit geraumer Zeit habe ich also für ebenfalls für Sorgen gesorgt. Mein Darm ist entzündet. Warum? Keine Ahnung. Vielleicht lag es an der Abwesenheit des Chefs? Soll er sich doch mal Gedanken dazu machen! Mich einfach so zurück zu lassen… Gut, so richtig alleine war ich ja nie. Der Rest des Rudels hat sich echt gut um mich gekümmert – sowas setzt ja auch Maßstäbe… Ich habs mir sicherheitshalber mal gemerkt.

Der Dackel ist krank, der Darm macht Stress

Jedenfalls war mein Darm nicht in Ordnung. Der Chef fuhr echt oft mit mir zu diesem Haus, in dem die Männer und Frauen in grün sind. Ihr glaubt ja nicht, wie oft ich dort gepiekst wurde… Mir gings zwar nach diesen Pieksern jedes Mal echt besser – hielt aber nie lange an, leider. Selbst meine große Leidenschaft, das Fressen, machte mir keinen Spaß mehr. Gut, außer den Dingen, die ich draußen auf unseren Erkundungstouren durch die Umgebung fand. Da fiel mir dann ganz oft ein, dass ich eigentlich Hunger bis unter die Vorderpfoten hatte. Ich fraß also alles, was nicht weglaufen konnte – und das ist hier zu meinem Glück wirklich Einiges! Der Chef ist da aber echt unentspannt. Na ja, normalerweise „frage“ ich vorher und spucke auf Kommando auch alles wieder aus, wenns denn sein muss, okay. Aber wer einen Dackel auf so eine radikale Diät setzt, der muss halt damit rechnen, dass ich mir meine überlebenswichtige Kalorienzahl selbst zuführe, oder?

Die Operation

Lange Rede, kurzes Ergebnis: irgendwie hatte ich immer noch dauernd Bauchweh und der Chef fuhr eben auch dauernd mit mir zu diesem Haus mit den Tierärzten. An einem Tag bekam ich ein furchtbar schmeckendes Zeug ins Maul gespritzt. Immerhin mal keine Spritze in mein wohlgeformtes Hinterteil, dachte ich noch. Da es mir am folgenden Tag aber immer noch nicht besser ging, und ich mein Futter (mitsamt der Tabletten) in hohem Bogen wieder ausspuckte, musste ich mal wieder in dieses seltsame Haus. Ab da weiß ich nicht mehr so viel… Der Chef sagte, sie hätten mich noch geröntgt und das übel schmeckende Zeug vom Vortag sei nur bis zu einem ganz bestimmten, scharf abgetrennten Punkt in meinem Darm gewandert. Der sonst eigentlich ganz nette Tierarzt sagte, das sei nicht gut… Wenn es sein Hund wäre, würde er nun operieren. Operieren. Zum Glück wusste ich damals nicht, was das bedeutet. Ich schlief nach einem weiteren Pieks in meine Hinterbacken ein, in den Armen des Chefs. Das nächste, was ich weiß, ist, dass ich auf weichen Decken erwachte. Ganz allein. Hallo? Natürlich machte ich mich lautstark bemerkbar. Ich konnte den Chef hören und riechen – aber es dauerte noch ewig, bis er mich endlich in den Arm nahm.

Nix gefunden…

So ganz nebenbei: gefunden hatten sie offenbar nichts, kein Fremdkörper, keine Verschlingung, nur einen hochgradig entzündeten Darm. Ich litt aber natürlich trotzdem furchtbar. Ungefähr zwei Stunden lang. Dann gings mir wieder einigermaßen gut – und ich hatte HUNGER! Der Chef hatte gemeinerweise vorgesorgt und mir einen Anti-Fress-Maulkorb besorgt. Wie gemein von ihm. Übrigens bekomme ich das Ding in kürzester Zeit weg von meiner Nahrungsaufnahme-Einrichtung 😉 Aber ich bin ja nicht dumm und weiß genau: wenn ich etwas fressen sollte, was ich nicht soll, kommt das Ding wieder dran, der Chef ist da echt hartnäckig. Von daher: ich verkniff es mir… Meist. Der Chef sagte: „Der erste Maulkorb, der wirkt, wenn er in der Jackentasche bleibt“… Eine Woche ging es gut, dann musste ich aber leider meinen Mageninhalt wieder mal unter den Wohnzimmertisch entleeren. Ihr ahnt es: Besuche bei diesem komischen Haus, Tabletten (der Chef sagt Antibiotika dazu), Fressen und Leckerchen weiterhin streng reglementiert. Leckerchen gab es nur, wenn da diese Tabletten drin versteckt waren. Natürlich hab ich es gemerkt. Allerdings leider immer erst, wenn ich die winzigen Käsestückchen bereits heruntergeschluckt hatte… Ich musste da echt Prioritäten setzen: verhungern oder diese gut durchschaubaren Tricks des Chefs in Kauf nehmen.

Koffer packen? Gefahr! Einziges Gegenmittel: sofort in den Koffer legen!

Und dann packte der Chef einen Koffer. DER Grund für mich, dem Chef ab sofort nicht mehr von der Seite zu weichen. Koffer packen bedeutet immer: Irgendjemand aus dem Rudel verlässt die heimischen Gefilde. Da muss ich dann immer erhöht aufpassen, damit ich nicht vergessen werde! Sicherheitshalber setze ich mich dann gerne IN den Koffer. Hat auch dieses Mal geklappt, ich wurde mit in die Brummkiste gesetzt. Der Chef meinte, alles sei wieder gut. zum Glück ist er ja leicht zu beeindrucken. Und zum Glück bin ich ein Dackel (und damit von meinen schauspielerischen Fähigkeiten her) eigentlich grundsätzlich Oskar-nominiert): er glaubte mir, dass es mir wieder gut ging.

To be continued…

Wir waren im Urlaub! Trotz Allem! Und wir waren auch wieder beim Tierarzt… Wo? Lest ihr demnächst hier!