Dackel/Hund mit Handicap – was müsst Ihr Euch anhören…?

Motte ist nun seit mehreren Jahren „hinten“ gelähmt. Auch wenn es immer wieder überraschend ein bisschen besser wird – so ganz „normal“ wird sie wohl nie wieder laufen. – ist halt so – wir (Mottes Rudel und sie selbst) kommen damit gut klar.

Wir sind so dankbar für den Rolli von Rehatechnik für Tiere, der dem Dackel die Bewegungsfreiheit draußen wieder ermöglicht.

Dieser Dackel strotzt nur so vor Lebensfreude und geht mit dem eigenen Handicap um, als sei es quasi nicht vorhanden.
Selbstverständlich besteht Motte auf ausgiebigen Spaziergängen und lässt es mich anschließend „büßen“, wenn sie dabei nicht ausgelastet wird. Für das Feintuning, also die Balance zwischen körperlicher Belastbarkeit und der geistigen Auslastung bin im Endeffekt ich (als Chef) verantwortlich – und gebe mir jeden Tag in eigenem Interesse die größte Mühe, hier die perfekte Mischung zu finden

Die Kommentare von zufälligen Passanten sind so unterschiedlich. Kleine Kinder sind oft erfrischend und unvorbelastet und rufen laut: „Mama, Papa, schaut mal: ein Hund mit Rollen…“ oder (auch sehr oft und natürlich durchaus verständlich): „Was hat der Hund da…? Und warum…?“

Selbst erwachsenen, gestandenen Menschen rutscht häufig ein „Ohhh…“ heraus, gefolgt von „toll, dass so etwas heute möglich ist“ , „wie süß“, „Hab ich schon mal im Fernsehen gesehen“ oder alternativ auch „der arme Hund…“. Und dann möchten sie alle den Dackel streicheln, was dieser natürlich immer gerne annimmt (bzw. dackeltypisch sogar frech einfordert).

Wirklich negative Aussagen (im Sinne von: „Sollte man den Hund nicht besser erlösen…? „) haben wir bisher zum Glück kaum erlebt. Oft hören wir, dass die Menschen selbst einen Hund oder auch eine Katze im Umfeld kennen, die Ähnliches durchgemacht hat – mit der Option zum Weiterleben oder manchmal eben auch nicht. Oft werden wir nach unserem Rolli befragt – und empfehlen die Bochumer gerne weiter (immer das gar nicht so geheime Codewort „Motte“ angeben – dann profitiert der Dackel ein wenig und wir können den Rolli in Zukunft vielleicht sogar tunen lassen!).

Gestern sagte ein zufällig getroffener Mensch zu mir: „Dieser Hund hat soviel Lebensfreude – trotz des Handicaps. Sie haben ihm das (Weiter-) Leben ermöglicht, trotz des Mehraufwands, den Sie jetzt vermutlich haben. Und dieser Hund ist offenbar sehr, sehr glücklich, schmerzfrei und genießt sein Leben offensichtlich unbeschwert. Sie sind eine tolle Frau, dass Sie diesem Hund eine Zukunft ermöglichen.“

Ich bekam eine Gänsehaut und mir schossen unverlangt und natürlich völlig unpassend Tränen in die Augen. Anerkennung tut so gut – auch wenn ich sie nicht erfrage, denn für mich ist das Dackelwohl selbstverständlich. Der Dackel war natürlich von meiner Reaktion völlig unbeeindruckt und holte sich seine erwarteten Streicheleinheiten ab – auf  ein „Ohhh….“ von Fremden reagiert der Hund mittlerweile besser als auf jedwedes Kommando, das ich ihm beizubringen versuche.

Was habt Ihr mit gehandicapten Hunden erlebt oder zu hören bekommen? Motte  und ich freuen uns über Eure Rückmeldungen!

 

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