Wir sind mittlerweile in unserer Umgebung bekannt „wie ein bunter Hund“.
Zunächst von vielen bemitleidet, die Motte „vorher“ kannten, werden wir mittlerweile beglückwünscht.
Ich habe fast ein Jahr Jahr lang versucht, den Dackel zum Laufen zu bringen. Mangels finanzieller Mittel ist eine Physiotherapie leider zur Zeit nicht mehr möglich. Ich habe mich mit Akkupressurpunkten beschäftigt (das Internet macht´s möglich), um die Blasenkontrolle anzuregen, habe meine Freundin, die Physiotherapeutin (für Menschen) ist, nach sinnvollen Übungen befragt, habe mir unzähligeVideos zur Therapie bei Hunden bei Hunden auf Youtube angeschaut. Leider sind das oft Videos, bei denen es um Wassertherapie geht – dafür ist mir hier noch keine sinnvolle Lösung eingefallen. Der Hunde-Physiotherapeut, bei dem wir einige Stunden absolvierten, wollte Motte wegen der nach wie vor bestehenden Inkontinenz nur ab und zu ins Wasser lassen (wenn er das Wasser anschließend erneuern wollte). Außerdem gab es in der ersten Zeit nach OP überhaupt kein Lebenzeichen im hinteren Dackel-Bereich, so dass er den Sinn und den Erfolg der Behandlung anzweifelte.
Baden hasst die Maus, das sei dann (nach der Aussage des Physiotherapeuten) eher kontraproduktiv, zumal die Bewegung der Beine ausschließlich von außen erfolgen musste. Also habe ich andere (preiswerte) Möglichkeiten gesucht, um sie zu trainieren und ihr das Leben zu erleichtern.
Mittlerweile haben wir eine preiswerte Wassertherapie für uns entdeckt: Gedanken zum Dackel an sich… Teil III – Wasser
Ich habe, mit Unterstützung meines Vaters, eine Rampe für Motte gebaut. Das war noch zu der „unoperierten“ Zeit, die Höhe ist genau auf Sofa und Betthöhe abgestimmt. Leider zu steil, ich weiß. Aber bisher war auch nicht daran zu denken, dass Motte sie nutzen kann. Ich muss die Seitenwände erhöhen, denn mittlerweile setzt sie ihre Hinterbeine auch zum abdrücken ein, nur die Rückenspannung ist nicht da und sie kippt zur Seite weg. Und ich muss die „Steile“ (nennt man das so?) verringern. Das wird das nächste Projekt.
Als wir die Rampe bauten, war Motte noch nicht operiert und wir hofften, um den Eingriff herumzukommen. Seit der OP ist sie „hinten“ vollständig gelähmt – ja, es gibt leider auch diesen nicht unbedingt wünschenswerten „Erfolg“ einer OP. Vorher zeigte sie lediglich Lähmungserscheinungen.
Das Laufen auf rutschigen, den Hundepfötchen keinen festen Halt gebenden Fußböden ist gerade für ältere oder körperlich eingeschränkte Hunde schwierig bis unmöglich. Daher befolgte ich auch hier einen Tipp des Hundeprofis Martin Rütter und besorgte mir Teppichreste, die ich auf den „Laufbahnen“ des Dackels verklebte.
Schön ist anders. Ich weiß. Aber hier sticht die Funktionalität den modischen Aspekt um Längen.
Die Teppichbahnen sind mit doppelseitigem Klebenband auf dem Boden besfestigt. Sie sind nicht durchgeghend, und ich habe noch genug Ersatz, so dass ich „bepinkelte“ Flächen austauschen kann. Den Teppich habe ich aus einer Geschäftsauflösung geschenkt bekommen.
Die Gedanken zur Hunde-Physiotherapie zu Hause gingen aber noch weiter.
Mein selbstgebasteltes „Wackelbrett“. Ein altes Regalbrett mit Teppich beklebt und durch einen kleinen Ball auf dackelbeinhöhe „wackelig“ gemacht. Damit trainieren wir die Hinterbeine und die Rückenspannung (Motte hasst es…). Und es glaubt mir niemand, wie schnell ein gehandicapter Dackel zu weitaus wichtigeren Aufgaben (Schlafen, Fressen, die Wäschetonne auf vergessene Socken untersuchen…) verschwinden kann…