Auf gute Nachbarschaft

Es sind die kleinen Geschichten am Rande, die einen Tag erhellen können.

Der Dackel und ich waren zu einem ausgiebigen Spaziergang gestartet. Schönes Wetter, milde Luft, es duftete nach Frühling.

Nachdem sich Motte im benachbarten Friseurgeschäft ihre Leckerchen abgeholt hatte, machten wir uns auf den Weg Richtung Feld. Da hielt ein Auto neben uns und der darin sitzende Mann fragte, ob ich die Besitzerin eines bestimmten Hundes kenne. Natürlich kenne ich sie, eine ältere Dame aus der Nachbarschaft, der Hund ist ein Dackelmix, ebenfalls schon älter, langsam auf den Beinen, fast blind und fast taub. Nun, dieser Hund war am anderen Ende der Siedlung alleine unterwegs gewesen.

Beherzte Menschen fingen ihn kurz vor der Hauptstraße ein, organisierten kurzerhand bei Nachbarn eine Leine und machten sich auf den Weg zum zentralen Zugangspunkt zum Feld. Besagter Mann setzte sich ins Auto und fuhr auf der Suche nach der Besitzerin die Nebenstraßen ab, andere Menschen mit und ohne Hund gingen die Fußwege und Stichstraßen ab und deckten die Zugangswege zum Feld und die von dort verlaufenden Rundwege ab. Da die Besitzerin schon älter und gesundheitlich nicht auf der Höhe war, überlegten wir gerade, die Polizei zu informieren, als wir sie sahen und Hund und Frauchen wieder zusammen bringen konnten.

Eine kleine Geschichte, die diesen Frühlingstag noch ein wenig wärmer und leuchtender machte.

Nachsatz: Ich möchte hier nicht beurteilen oder darüber spekulieren, wie es geschehen konnte, dass der Hund weglief. Das ist eine andere Geschichte, die vielleicht ein anderes Mal erzählt werden soll.

Ich finde es schön, dass man sich kennt und bin beeindruckt, wie viele Menschen mit und ohne Hund sofort handelten und sich ohne Zögern auf die Suche machten.